Sarandas Geschichte

Sarandas Geschichte

Saranda – Das südliche Tor Albaniens.

Saranda ist heute eine der wichtigsten Urlaubsorte in Albanien geworden. Die Stadt liegt zwischen dem Ionischen Meer und Hügeln mit Olivenbeumen, an einer hufeisenförmigen Bucht mit Uferpromenade und Strand. Auf einem Hügel über der Stadt befindet sich „Kalaja e Lëkurësit“ ein Burg aus dem 16. Jahrhundert. 

Die heutige Bezeichnung der Stadt stammt von einem alten christlichen Kloster Namens „Die 40 Heiligen“ ab. Damals diente Saranda als Hafen für die griechische Stadt Phoinike. Noch heute kann man historische Reste von Onchesmos besichtigen. Dazu gehören beispielsweise die Reste der spätantiken Stadtmauer, die sich heutzutage in das Stadtzentrum von Saranda einfügen. Einen weiteren historischen Abschnitt bezeugt die große Synagoge. Denn die Juden waren über mehrere Jahrtausende in Albanien präsent.

Namensgaben für die Stadt war eine im 6. Jahrhundert errichtete Kirche. Diese wurde für die 40 Märtyrer erbaut und hieß auf Griechisch Hagioi Saranta, also die 40 Heiligen. Woraus sich der Stadtname Saranda ableitet. Leider sind die Ruinen dieser Basilika heute nicht mehr zu besichtigen, da sie durch einen Luftangriff während des Zweiten Weltkrieges vollständig zerstört wurden. Allerdings gibt es noch archäologische Aufzeichnungen über die Basilika aus den 1930er Jahren.

Die Stadt wurde, genau wie Butrint, während der Völkerwanderung im Jahre 551 zerstört. Auch im Mittelalter kam es zu wiederholten Zerstörungen und Plünderungen der Stadt. Saranda verlor als Hafen und Stadt seine Bedeutung. Seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts war Saranda für fast 500 Jahre ein Teil des Osmanischen Reiches. Die Stadt gehörte zum Sandschak von Delvina und erlebte während dieser Zeit einen Niedergang. 1878 brannten schließlich griechische Nationalisten von der Insel Korfu Saranda nieder.




Während des Ersten Balkan Krieges 1912 besetzten griechische Truppen die Stadt. Die nationalistische Athener Regierung beanspruchte Saranda und einige weitere Städte im Südosten und Süden Albaniens. Dabei sollten die griechischen Minderheiten in den Städten im Nordepirus diesen Anspruch untermauern. Auf Grund des diplomatischen Druckes durch die europäischen Großmächte räumte Griechenland schließlich die Stadt Saranda. Somit konnte Saranda 1914 mit Albanien vereinigt werden. Allerdings besaß Saranda 1913 lediglich 110 Einwohner.

Von 1916 bis 1919, während des Ersten Weltkrieges, diente Saranda als Militärhafen für die italienische Marine. Nach dem Ersten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl von Saranda rasch an und der Ort wurde von den Albanern Pirro genannt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Albanien von Italien okkupiert. Die faschistische Regierung Mussolinis nutzte die Stadt als Landungsort für die italienischen Truppen.

Während der faschistisch-italienischen Besatzung wurde der Hafen von Saranda in Porto Edda umbenannt. Edda war der Name, der Tochter von Benito Mussolini. Nach einem gescheiterten faschistischen Angriff durch Italien auf Griechenland gingen die Griechen in eine Gegenoffensive. So wurde Saranda am 6. Dezember 1940 erneut durch Griechenland besetzt. Mit dieser Besatzung wurde der Oberkommandant der italienischen Truppen abgesetzt.

Im Herbst 1944 landeten britische Marinesoldaten in der Nähe von Saranda, um die deutschen Vorstöße zu bekämpfen. Allerdings hatten bereits kommunistische Partisanen Saranda umzingelt und verlangten den Abzug der Briten. 1945 hatte Saranda 1.520 Einwohner.

Seit Mitte der 50er Jahre wird die Stadt zum Urlaubsort ausgebaut und erweitert. So entstanden unter der Diktatur von Enver Hoxhas nicht nur ein Urlaubsort, sondern auch einige Fabriken für die Nahrungsmittelindustrie. In dieser Zeit erhielt Saranda den städtischen Charakter zurück. In der östlichen Ebene wurden zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe aufgebaut. 1967 war die Einwohnerzahl schon auf 8.700 gestiegen. Als 1990/91 die Diktatur gestürzt wurde, hatte das auch wirtschaftliche Folgen. So wurden die meisten Betriebe geschlossen. Wodurch die Arbeitslosigkeit und Armut rapide anstieg.

Während des Lotterieaufstandes 1997 brachen Randalierer in die drei Städtische Museen ein. Dabei wurde das Museum für Ethnografie, das Museum für Waffen und das Museum für Erziehung ausgeraubt und in Brand gesetzt. Bis heute wurde keines der Museen wiedererrichtet und alle übrig gebliebenen Artefakte lagern seither in einem Magazin.

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